Das Szenario

Am Schesatobel in Vorarlberg hat sich ein Bruchkessel gebildet. Der Berghang rutscht ab und verursacht einen Talzuschub. Um den Bewohnern der bedrohten besiedelten Gebiete – es befinden sich dort auch Firmen wie Suchard oder die Fohrenburger Brauerei - die Gefahren und deren mögliche Abwendung zu veranschaulichen, wurde vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft mit Civil 3D ein Geländemodell erstellt.

Die Auswertung

Dazu wurden zuerst aus dem Flugzeug in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Bundesheer Bilder mit einer Spezialkamera erstellt -eine 60 %ige Überlappung der in Serie erstellten Luftbilder musste sichergestellt sein - um eine stereoskopische Auswertung zu ermöglichen.

Ausgewertet und orientiert wurden die Luftbilder mit einem Luftbildinterpretationsgerät Zeiss Planicomp P3. Das Ergebnis: ein 10 x 10 m Höhenpunktraster mit 3D-Bruchkanten.

Das beeindruckende Resultat: 50 cm Lage- und 50 cm Höhengenauigkeit (im Idealfall an den gemessenen Punkten). Die Bruchkanten wurden als dxf-File in Civil3D importiert. Das Einlesen der Punkt/Textdatei in Civil3D erfolgte über Punktimportfunktionen.

Danach wurde aufgrund dieser Daten ein digitales Geländemodell (DGM) erstellt, mit Bruchkanten und unter Verbesserung mittels Geostatistik „NearestNeighbor“. Anschließend wurde ein Orthophoto aufgerechnet. Dadurch hatte man die Grundlagen geschaffen, um den Anrainern mögliche Massnahmen (z.B. Abtragungen, Kanäle, Bauwerke u.ä.) zur Abwendung der Gefahren zu veranschaulichen.

Weiters konnten oder können Talzuschubsberechnungen in Lage und Volumina , sowie Planungen von 3D-Bauwerken, Längs-und Querprofile bzw. Vermessungen mit Fehlerberechnung eingebunden bzw. generiert werden.

Zusätzlich können über Civil3D hydrologische Teileinzugsgebiete (Wasserscheiden) berechnet werden. Diese dienen als Grundlage zur Beurteilung der Schadwirkung durch Wasser.

Die Daten des Civil 3D Geländemodells werden in diversen Simulationsprozessen weiterverwendet. Dadurch haben die am Projekt Beteiligten nicht nur den Vorteil, selbst zu testen, wie sich die möglichen Eingriffe auswirken, sondern können diese Ergebnisse auch für die Anrainer bildlich darstellen, um diese bei der Entscheidungsfindung über notwendige Maßnahmen bestmöglich einzubinden.


Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft
Wildbach und Lawinenverbauung

http://www.die-wildbach.at/