Seit mehreren Jahren bereits wird in Österreich die Erstellung von Kanalkatastern gefördert. Die Gründe dafür sind vielschichtig.
Wichtigster Grund zur landesweiten Erfassung der Leitungskataster (Kanal und Wasser) ist die Erhaltung und Pflege dieser aufwendigen Infrastruktursysteme.
Als Förderungs-Bedingung für den Kanalkataster gilt:
„Erstellung eines digitalen Kanalkatasters auf Grundlage einer aktuellen Leitungszustandserhebung mittels einer Kamerabefahrung“
Die Arbeit zur Erstellung des Katasters teilt sich in 3 Arbeitsschritte
Sind diese Punkte abgeschlossen, werden die Daten in der Steiermark, Kärnten, Oberösterreich und Salzburg mittels einer einheitlichen Schnittstelle an das Land übergeben. AutoCAD MAP 3D im Zusammenspiel mit unseren österreichischen Anpassungen GeoRIS.at unterstützt Sie von der Erfassung der Grundlagendaten bis zur Übergabe an die GI Systeme der Länder.
Damit endet aber die Arbeit am Kataster nicht. Um dem Ziel der Nachhaltigkeit zu genügen bedarf das System einer Flexibilität, die es den Benutzern ermöglicht, die täglichen Aufgaben zur Pflege und Wartung durchzuführen.
Wie sieht die Umsetzung der Aufgaben in der Wirklichkeit aus?
2013 entschieden sich die Stadtwerke Judenburg AG für AutoCAD Map 3D mit den österreichischen Anpassungen als GIS System. Die Erfassung der Stammdaten erfolgte mit Leica Zeno GPS Vermessungsgeräten in Kombination mit Isybau XML Befahrungsdaten durch die Firma SWDATA OG aus Bruck an der Mur.
Nachdem die Grunddaten erfasst und sämtliche Haltungen und Schächte befahren und verfilmt waren kommt Herrn Friedl, dem verantwortlichen Mitarbeiter in der Kläranlage der Stadtwerke eine entscheidende Rolle zu. Er ist für die zukünftige Pflege des Kanalkatasters verantwortlich.
Die Formulare und Berichte wurden weitgehend an die Wünsche des Auftraggebers angepasst. In Erweiterung des Inspektionseditors wurden Unterformulare eingerichtet, in denen die Filme und Schadensbilder der Schachtbefahrungen angezeigt werden. Auch mit kleinen Änderungen kann man Anwender glücklich machen. Ab der Version 2014 sind statt der Befahrungskürzel Ereignisse und Schaden als Klartext sichtbar.
Besonderen Wert legten die Stadtwerke auf die Erstellung der Wartungs-/Spülpläne.
Im Formular werden u.a. Wartungsdatum, Wartungsintervall und Art der Wartung (z.B. Hochdruckspülung) festgelegt. Aus Wartungsdatum und dem Intervall errechnet sich automatisch die nächste Wartung.
Die Eingaben können sowohl als Bericht (Spülplan) als auch graphisch in der Zeichnung ausgegeben werden. Als letzte Erweiterung wurde kürzlich das Längenschnitt Modul eingerichtet. Nun kann auch visuell analysiert werden ob die Gefälle im Haltungsstrang stimmig sind.
Um Kosten zu sparen führen die Stadtwerke Judenburg AG die Befahrungen und Verfilmungen der Schächte und Haltungen zukünftig in Eigenregie durch. Dies garantiert einen optimalen Arbeitsablauf zwischen Stammdatenübergabe und Übernahme der Befahrungsdaten ins GIS System.
Stadtwerke Judenburg AG
Burggasse 15
8750 Judenburg