Anwenderbericht - Tiefgarage Neuer Markt, Wien

Seit der Gründung durch Herrn DI Rudolf Werner im Jahre 1949 hat sich Werner Consult zu einer der größten Ziviltechnikergesellschaften Österreichs entwickelt.

In Wien (Firmensitz), Salzburg, Graz, München und Bratislava beschäftigt Werner Consult rund 190 Mitarbeiter_innen.

Die Schwerpunkte der Tätigkeiten liegen in den Bereichen Verkehrsinfrastrukturplanung, Objekt- und Tragwerksplanung, Baumanagement Hoch- und Tiefbau, Wasserbau und Flughafenbau.

Im Jahr 2002 wurde Werner Consult mit der Generalplanung der Tiefgarage Neuer Markt in 1010 Wien beauftragt.

Die Herausforderung bei diesem Projekt war - neben der langen Projektdauer (verwendete Revit Versionen von 2012 bis 2021) - die Zusammenarbeit unterschiedlicher Projektteams (Architektur, Tragwerksplaner, Einbautenplanung, Garagenausbau), die Grundlagenermittlung (innerstädtische Lage, Bestandsbauten aus dem 19. Jahrhundert) und die Bauphasenplanung unter Berücksichtigung des bestehenden Notausstieges und Lüftungsbauwerkes der U-Bahn Linie 1, welches unter laufendem Betrieb abgebrochen und in den Neubau der südlichen Wendel integriert werden musste. 

Auch die Aufrechterhaltung der Zugänglichkeiten zu allen angrenzenden Gebäuden stellte die Bauphasenplanung und vor allem auch die Baugrubensicherung vor besondere Herausforderungen.

Da Werner Consult beim gegenständlichen Projekt mit allen Leistungsphasen der Planung als Generalplaner tätig ist, wurde mit der Autodesk AEC-Collection eine Software-Sammlung zu Anwendung gebracht, die alle im Projekt notwendigen Anforderungen abdeckt.

Grundlagen wurden in Autocad, Civil3D und ReCap aufbereitet und in Revit zusammengeführt. Mit Hilfe dieser Grundlagen wurden dann die Fachmodelle aufgebaut, teilweise unter Zuhilfenahme von automatisierten Workflows mittels Dynamo.

Sämtliche relevanten Bestands-Bauwerke (U-Bahn Bauwerk, teilweise 3 Kellerebenen übereinander, Anrainer) wurden mittels Revit unter Berücksichtigung des notwendigen Detailierungsgrades nachmodelliert.


Die Bestands-Oberfläche wurde auf Grundlage von terrestrischen Vermessungen in Civil3D nachmodelliert und danach in Revit übernommen.

Die nur als 2D-Informationen vorhandenen Einbauten wurden ebenfalls mittels Revit nachmodelliert, um die Bauphasenplanung der Einbautenumlegungen in den gesamten Bauablauf integrieren zu können.

Die in diesem Projekt durchgeführten Anwendungsfälle waren:

  • Interne BIM-Koordination zur Qualitätssteigerung
  • Relevante Bestandsmodellierung
  • Modellbasierte Bauphasenplanung
  • Modellbasierte Mengenermittlung für Ausschreibung und Ausführung
  • Übergabe von Revit- und IFC-Modellen an die ausführende Baufirma zwecks Mengennachverfolgung
  • Visualisierungen auf Grundlage des Revit Modelles mittels Lumion und Enscape
  • As-Built-Modell als Grundlage der Bestandsplanung
  • Kollisionskontrollen (Revit und Solibri Office)
  • Modellbasierte Fahrtechnische- und Durchfahrtshöhen-Überprüfungen
  • 2D Planableitungen aus dem Revitmodell für Genehmigungen und Ausführung (strikte 3D Planung)

Der Einsatz der Autodesk AEC-Collection und vor allem von Revit war aus unserer Sicht der beste Weg um ein solch komplexes Planungsvorhaben umsetzen zu können.

Dipl.-Ing. Rock Rijavec
Ing. Thomas Rabl

Hier noch einige interessante Projektdetails:

  • 403 Stellplätze auf 4 unterirdischen Ebenen
  • 5.UG = Umbau Lüftung Wiener Linien U-Bahn
  • Deckelbauweise
  • 150 Meter Zufahrtsrampen auf 2 übereinanderliegenden Ebenen
  • 300 Meter Gesamtlänge
  • 4.350m² verbaute Fläche
  • 41.100m³ umbauter Raum (ohne Rampen)